Die Work-Life-Balance feintunen

Die Work-Life-Balance feintunen

Früher sagte man über die Franzosen ja, dass sie arbeiten würden, um zu leben. Und über die Deutschen sagte man, dass sie leben würden, um zu arbeiten. Mittlerweile ist aber auch in Deutschland angekommen, dass eine Work-Life-Balance wichtig ist und Quality-Time kein Geld der Welt wett macht. So wollen viele mehre leben und weniger arbeiten, ohne finanziell hierfür große Verluste hinnehmen zu müssen.

Home-Office: Wer von zu hause arbeitet, spart sich schon einmal den Weg ins Büro und wieder nach hause. So hat man per se schon einmal eine gute Stunde am Tag gespart, wenn man einen Tag zu hause am Home-Office-Platz verbringt. Plus die Mittagspause, die man ja auch zu hause und nicht in der Kantine oder in der Stadt verbringt. Dank Corona ist man als Mann oder Frau im Home Office auch nicht mehr Mitarbeiter zweiter Klasse, sondern genau so vollwertig wie alle. Aber Vorsicht: Gerade im Home Office läuft man Gefahr rund um die Uhr verfügbar zu sein, Mails zu checken oder am PC irgendwas anderes zu arbeiten. Gerade im Home Office braucht es feste Zeiten. Feste Zeiten, in denen nur gearbeitet wird (da sind dann auch Waschmaschine, Küche und Spülmaschine tabu) und feste Zeiten, an denen das nicht getan wird.

Vorarbeiten und Überstunden abbarbeiten: Hat ein wenig was vom Intervallfasten. Man arbeitet vor, was man später dann entsprechend weniger arbeitet. So bleibt der Stundenhaushalt im Gleichgewicht und man hat in der Zeit, wo man mehr Freizeit braucht und will, einen Puffer zur Verfügung.

Teilzeit statt Vollzeit: Weniger Stunden arbeiten, und dafür am Nachmittag noch was vom Tag haben oder sogar einen Tag komplett frei haben pro Woche. Wenn es dann noch der Montag oder der Freitag ist, dann hat man jedes Wochenende ein langes Wochenende. Dabei ist „Teilzeit“ eigentlich keine eigene Beschäftigungsform. Teilzeit ist einfach nur weniger, als Vollzeit wo man mit 37 bis 40 Stunden pro Woche arbeitet. Klar ist aber auch, wer weniger arbeitet, bekommt weniger bezahlt. Und Urlaubsansprüche werden auch festgelegt pro Tage Arbeit pro Woche. Wer also einen ganzen Tag in der Woche nicht arbeitet, hat eventuell weniger Urlaubsanspruch, dafür aber ja auch den freien Tag, den er im Urlaub mit einplanen kann. Wer auch weniger verdient, bezahlt auch weniger Rentenversicherungsbeiträge ein und bekommt dann im Alter weniger Rente.

Alles hat seinen Preis!

 

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